Was hat es damit auf sich?
Die meisten von uns begegnen dem Wald fast jeden Tag. Auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit, fahren oder laufen wir doch ständig an einem Wald oder zumindest an ein paar Bäumen vorbei. Spätestens bei einem Spaziergang oder einer Wanderung begeben wir uns auch mal auf breiten Wegen durch den Wald. Aber wann waren wir das letzte Mal wirklich im Wald? Ohne Wege, ohne Ziel, Querfeldein durch den Wald? Als Kind? Noch nie?
Vielen ist der Ausdruck Waldbaden oder Shinrin yoku (japanisch) ein Begriff. Man geht in den Wald und verbringt dort ganz bewusst Zeit. Indem man die Umgebung auf sich wirken lässt, sich dabei entspannt, wie bei einem wärmenden Bad in der Badewanne, nimmt man die ganze positive Wirkung des Waldes in sich auf. Während dies beim Waldbaden eher passiv geschieht, kann die positive Wirkung des Waldes aber auch ganz bewusst aktiv erlebt werden. Bei der Waldbegegnung geht es darum, den (Schul-) Alltag hinter sich zu lassen und in eine andere Welt einzutauchen. Der Wald und seine positive Wirkung auf uns, soll ganz bewusst und aktiv wahrgenommen werden - also eher ein aktives Schwimmen, als ein seichtes Baden.
Warum sollte man dem Wald begegnen?
Viele wissenschaftliche Studien belegen mittlerweile die positive Wirkung des Waldes auf uns Menschen. Wandern wir zum Beispiel von einer offenen Landschaft in einen Wald hinein, spürt und riecht man sofort einen unterschied. Es ist kühler, meist auch luftfeuchter und der Sauerstoffgehalt ist höher, insbesondere im Hochsommer ist dieser Effekt am deutlichsten wahrnehmbar. Die Waldluft ist zudem getränkt mit Terpenen und Terpenoiden, pflanzliche Botenstoffen, die sich beim Einatmen positiv auf unser Immunsystem und das Herz-Kreislaufsystem auswirken. Ebenso misst man in Wäldern deutlich geringere Belastungen durch Feinstaub, verursacht durch den Straßenverkehr und Baustellen. Zu guter Letzt ist es im Wald auch schlichtweg leiser, denn auch Lärm macht uns Menschen auf Dauer krank. So kann man es gut nachvollziehen, dass in Japan das Waldbaden (Shinrin yoku) seit langer Zeit Teil der Kultur ist und in neuerer Zeit sogar einen eigenen Forschungszweig darstellt. Mehr und mehr wird der Wald als natürlicher Raum auch für therapeutische Zwecke genutzt.
Ein weiterer Vorteil der aktiven Bewegung im Naturraum Wald ist, dass wir plötzlich auf unebenem Untergrund mit vielen kleinen und großen Hindernissen unterwegs sind. Viele Erwachsene, aber auch Kinder, sind das Gehen im Gelände nicht mehr gewohnt und kommen dadurch schnell an motorische Grenzen. Das Gehen im weglosen Gelände "über Stock und Stein" fordert uns. Bei Kindern, welche ihre frühe Kindheit im Waldkindergarten verbracht hatten, hat man beobachtet, dass sie motorisch geschickter, gesünder und sozial kompetenter aufgestellt waren, als Kinder, welche in üblichen Kindergärten waren. Die Kombination aus positiven Effekten auf unsere Psyche und die motorischen Reize bezeichnet man demnach als Psychomotorik. Somit ist der Wald nicht nur gut für Psyche und Gesundheit, sondern auch für die motorische Entwicklung bei Kindern.
Gut für die Psyche und die Motorik!
Die Waldumgebung wirkt auf uns - nicht nur physisch, sondern auch in hohem Maße Psychisch. Wir können vom Alltag abschalten und uns entspannen, dabei Ruhe finden und neue Kraft schöpfen. Die Waldluft fördert nachweislich die Gesundheit und trägt zu einem gesunden Lebensstil bei. Insbesondere bei Kindern spielt die Förderung der Psychomotorik eine wichtige Rolle. Viele Kinder bewegen sich heutzutage zu wenig, verlieren den Bezug zur Natur, werden von sozialen Medien eingenommen. Psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen im Kindesalter (vgl. statistisches Bundesamt) haben in den letzten Jahren, bedingt auch durch die Pandemiejahre, stark zugenommen. Der Wald bietet dabei einen perfekten Raum, um sowohl die Psyche, als auch die Motorik zu stärken.
Unser Angebot:
Unser Angebot richtet sich in erster Linie an Kindergruppen, vom Vorschulkindalter bis etwa zur 5. Klasse. Je jünger die Kinder sind, umso offener begegnen sie dem Wald und lassen ihn auf sich wirken. Wir konnten aber auch ältere Kinder beobachten, die in ihrem Leben noch nie richtig im Wald gewesen sind, die sich voll und ganz in dieser unbekannten Umgebung entfalten konnten. Bei unseren Streifzügen durch den Wald begegnen wir hautnah der Natur - sie kann Ängste hervorrufen, aber auch Euphorie und Glücksmomente. Neben aktiver Bewegung und Spielen, befassen wir uns auch mit Achtsamkeitsübungen und konzentrieren uns auf ganz kleine Dinge. Nicht jedes Kind kann sich darauf einlassen, für manche wird es herausfordernd, für andere entspannend und für wieder andere weichenstellend für das Leben. Was am Ende aber alle mitnehmen, ist eine Zeit in einer Umgebung, die sich positiv auf Körper und Geist auswirkt.
Inhalt und Preise
Begegnung mit dem Wald und der Natur
Zur Förderung der Psychomotorik
Aktive Zeit im Wald mit Bewegungsspielen
Ruhephasen und Achtsamkeitsübungen
Festes Schuhwerk und Trinken, ggf. Vesper mitbringen
Termine nach vorheriger Absprache
Dauer und Preis für Gruppen (8- 10 Personen):
4 Stunden für 25 € je Person
8 Stunden für 35 € je Person
Dauer und Preis für Einzelpersonen:
4 Stunden für 195 €
Themenschwerpunkte
Im Vorfeld kann ein Themenschwerpunkt abgestimmt werden. Fogende Schwerpunkte stehen zur Auswahl:
Psychomotorik - Bewegung in ungewohnter Umgebung
Achtsamkeit - zur Ruhe kommen und die Umgebung spüren
Ökosystem Wald - welche Rolle spielen wir?
Soziale Kompetenzen - miteinander Stärken stärken
Kreativität - kreativ sein mit einfachsten Naturmaterialien